Muster sind Brücken, die nicht weiter führen - 5.4.24


Ein bunter Flickenteppich an Mustern sammelst du im Laufe deines Lebens an. Bunt und wild ergänzen sie sich. Doch in ihrer Grundfarben entsprechen sie alle dem ersten Muster deines Lebens.

Du hast eine Grundangst mit in dieses Leben gebracht. Vielleicht die Angst, nicht zu genügen. Nicht wertvoll zu sein. Nicht liebenswert oder nicht gut.


Diese Grundangst klingt ständig in dir - meist unbewusst in den Tiefen deiner Wahrnehmung. Sie färbt deine Art, Dinge zu sehen und zu hören. Sie bestimmt, wie du dir Geschehen und Reaktionen erklärst. Und - ob du willst oder nicht - sie findet auf unterschiedlichste Weise immer wieder Bestätigung. So bist du Zeit deines Lebens auf der Hut, diese Angst nicht zu fühlen.

Dazu nutzt du verschiedenen Techniken.

Das eine sind die Muster deiner Überzeugungen. So wie sie aus deiner Denkweise entstanden sind, so unterstützen sie im Gegenzug, dass sich deine Denkweise auch nicht verändert.


Das andere sind Muster von Verhaltensweisen, die dem dienen, dass du deinen Geist trübst anstatt klärst. Dass du ausweichst, flüchtest oder lieber untergehst, als dass du dich fühlst und spürst.


Muster darfst du dir vorstellen wie Brücken, die dich über die tiefe Schlucht der Selbstzweifel führen. Wann immer dein inneres System zu der Überzeugung gelangt, dass du so, wie du bist, nicht reichst, dann bedient es sich einem Muster, manchmal gar einem ganzen Musterkatalog.


So ist das Nutzen von Mustern eine Art Selbstschutz, der leider immer wieder dazu führt, dass du auch nie frei von Mustern werden kannst, sondern dir immer mehr Varianten davon zulegst oder sie so in dein Wesen einbaust, dass du meinst: so bin ich halt.

Das Leben bringt dir jeden Tag eine Vielzahl von Möglichkeiten, um hinzuschauen. Hin zu DIR. 

Das Geschehen ist Auslöser. Es ist Hinweis. Und es ist Herausforderer. Du hast nämlich immer die Wahl:

Zu sehen, was in dir abgeht und zu erkennen, was dahinter steht.

Oder dich mit dem Geschehen zu messen, dich darin zu behaupten.


Das eine bringt dich zu dir. Zu einer offenen, aufrichtigen Wahrnehmung deiner selbst. Losgelöst von übergestülpten Denkvorgängen.So klärt sich dein Geist. Und du wirst mehr und mehr ERFAHREN, was wirklich ist und was der Wahrheit entspricht. In deinem Leben kannst nur DU Wahrheit sein. Wenn alles Verbogene losgelassen wird, kommt das Verborgenen zum Vorschein.


Das andere gibt dir eine Scheinsicherheit, die so schnell vorüber ist, wie du wahrnehmen kannst. Dann springst du in die nächste Welle hinein, damit sie über deinen Kopf zusammen schlägt und dir für einen Augenblick das Empfinden der Angst nimmt.


Wage es, Angst zu haben. Erlaube mir, ängstlich zu sein. Und geh trotzdem deinen Weg. So brauchst du die Muster nicht.


Erlaube dir hinzuschauen: wovor fürchtest du dich? Wage zu erfahren, ob du deiner eigenen Furcht gewachsen bist.


Das führt dich Schritt für Schritt näher zu dir hin.

So kannst du dich erkennen: indem du hinschaust und nicht weg rennst.


Erkläre dich diese Woche zum spannendsten Projekt deines Lebens. Und staune.