"Recht haben oder Lösung finden" - 19.11.21

Es ist die Version der Betrachtung, die du wählst,

die immer und immer wieder darüber bestimmt, wie du dich verhältst.


Nie ist es losgelöst davon, was du zu denken meinst.

Und immer bist du dir sicher, dass du das Richtige tust, das Gute.


Nur vergisst du gerne dabei, dass dies allen so geht. Und dass auch der Andere davon ausgeht, dass sein Tun dem Richtigen dient, seine Überzeugung für das Richtige steht.

Und so bilden sich harte Fronten, und wenn Austausch stattfindet, dann nur darin, sich gegenseitig zu bestätigen, dass der Andere nicht versteht, was einem selbst bewegt.


Dies ist nicht Austausch, sondern nur das Hören der eigenen Stimme und das Bestätigt-finden, dass man zwei verschiedene Sprachen spricht.


Es spielt keine Rolle, ob es dabei um ein Gespräch, ein Thema in einer Beziehung geht oder um die Haltung einer ganzen Gesellschaft:

Ihr könnt euch nicht weiter bewegen, wenn ihr den andern an seiner Überzeugung messt. Weitergehen ist nur möglich durch das Eingestehen, dass ein Jeder sich erhofft, dass er der Sache dient. Dass ein Jeder durch die eigene Vorstellung, was richtig ist und was falsch, dahin kommen möchte, das Problem zu lösen.

DAS ist die Grundlage für euer Tun, mit der etwas gelöst werden kann. Alles andere ist nur Machtkampf und führt dazu, dass beide verlieren. Es ist nicht möglich, einen Gewinner zu realisieren - Gewinn entsteht nur, wenn dabei niemand geopfert wird.


Schaut euch die Themen an, schaut euch die Menschen an und die Wichtigkeiten, die sie generieren. Sammelt dies. Und dann, aus dem ganzen Sammelsurium, bildet den Weg.


Es ist immer wieder dieselbe Herausforderung für den Menschen, im Kleinen wie im Grossen: dass er aufgefordert ist, nicht Recht haben zu wollen.

Und dass nicht das „Recht haben“ das ist, was die Sache löst.

Sondern dass es gebraucht wird und nötig ist, dass der Blick von den eigenen Belangen weggelöst werden kann. Es geht nicht einfach nur um dich und das, was du brauchst, was du wünschst, was du entbehrst und was du befürchtest. Es geht darum, gemeinsam das herauszuschaffen, das jedem die Möglichkeit bietet, SEINEN Weg zu gehen. Denn alle müssen vorwärts kommen - niemand auf der Strecke bleiben.


Löse dich vom Recht haben wollen. Und dann erhältst du Möglichkeit, um zu begegnen und um anzugehen.


Der Feind ist nicht der Andere. Der Feind ist immer in dir: in deinen Gedanken.

Da formiert er sich.

Und nur da erhält er Gewicht oder nicht.


Was gilt es zu lernen?