"Rückschritte" - 20.1.23

Wie definierst du einen Rückschritt? Was genau muss gegeben sein, auf dass es sich für dich wie ein Verlust anfühlt, ein „weniger“ - ein zurück auf deinem Weg der Entwicklung? Denn genau darum geht es ja: deine Entwicklung. Wenn du dies in Übereinstimmung bringen kannst mit deinen Zielen und Wünschen - umso besser. Jedoch das äussere Erreichen von Definiertem oder eben ein Scheitern, oder davon abgebracht werden - dies alles hat nichts mit einem Rückschritt zu tun.


Stell dir vor, du bist in einem langen Flur unterwegs. Es reihen sich Türe an Türe und du schreitest entschlossen daran vorbei, mit dem Fokus darauf fixiert, dass du die Türe findest, die dich in den Raum bringt, den du jetzt gerade anstrebst zu finden. Zum einen kannst du gar nicht wissen, was sich hinter all den Türen verborgen hält. Du weisst nicht, was du unbeachtet lässt, solange du es nicht beachtest.


Deine Definition eines Wunsches oder einer Voraussetzung führt also dazu, dass du nicht mehr in der Lage bist, die Vielfalt zu sehen. Und es führt dazu, dass du an vielem vorbeigehst, was beim genaueren Betrachten vielleicht sogar deinem Wunsch, deinem Bedürfnis entspricht oder gar weit darüber hinaus führen könnte.

Nun, wie du also in diesem Korridor unterwegs bist, zielstrebig und ausgerichtet, erreichst du das Ende des Korridors, ohne besagte Türe gefunden zu haben. Nun musst du also zurück - empfindest du dies als einen Rückschritt? Und ist es ein Rückschritt, weil du den ganzen Flur nochmals entlang gehen musst, oder weil du nicht gefunden hast, was du suchst? Ist es ein Rückschritt, weil du nicht in deinem Wunschtempo zu deinen Wunscherfahrungen kamst?


Rückschritt im Leben gibt es nicht. Es ist schlicht und einfach eine Täuschung und ein Versuch, deinen Frust darüber auszudrücken, dass es nicht so gelaufen ist wie gewollt, vielleicht sogar wie zwingend nötig.


Wann immer du den Eindruck hast, dass dich das Leben zu einem Rückschritt zwingt, nehme dies als Hinweis, dass du wenig kooperativ unterwegs bist. Dass du dich einengst durch deine Erwartung. Und dass du dich und den Lauf deines Lebens nach einer Skala bewertest, nicht aber dem Wirklichen entsprechend.

Denn in Wirklichkeit geht es um die Erfahrung als erstes. Und zum zweiten darum, was du beobachten kannst und wie du darauf reagierst. Und zum dritten, und dies ist der eigentliche finale Punkt: dass du dein Verhalten und demzufolge dich selbst dahingehend veränderst, dass der Punkt, an dem du jetzt stehst, als Ausgangspunkt gesehen wird. Und Weitergehen in jede Richtung möglich ist. Nun bist du in der Lage, deiner Freude, deiner Zufriedenheit und deinem Sinn entsprechend weiter zu machen. Und du siehst: es gibt keinen Rückschritt.

Selbst wenn du still stehst, dich also nicht bewegst, ist dies ein vorangehen - weil es die Dynamik ist, die nach dem Gesetz der Anziehung eine dementsprechende Reaktion nach sich zieht.


Sei dir bewusst: nichts ist ohne Wirkung.

Dadurch also: nichts ist ohne Sinn.


Was machst du draus?

Mach was draus!