Ohne Lebensziel dümpelst du dahin - 3.3.23

Ohne Lebensziel dümpelst du dahin


Wozu nutzt du deinen Willen? Dient er dir? Bringt er dich jeden Tag, Stück für Stück, ins innere Glück?


Weisst du - er ist dein stärkstes Pferd im Stall. Richtig gefüttert ist er unbesiegbar und hart wie Stahl.


Doch wenn du ihn nicht ausgerichtet und konzentriert lenkst, führt er dich mal da hin, mal dort hin. Wie ein Wasserschlauch unter Hochdruck, den niemand fixiert hält, richtet er mehr Schaden an, als dass er nützt.


All die Belohnungen, die er dir zu erreichen verhilft - sie haben nur Wert, weil du dein wirkliches Ziel noch nicht erkannt und definiert hast. So begnügst du dich mit kleinen Freuden, fühlst dich kurz genährt und suchst dann weiter. Gleich einem Huhn, das Körner pickt - beim Finden schon sucht es wieder weiter.


So ist viel Unruhe da: in deinem Geist, in deinen Gedanken und in deinem Tun. Du richtest dich aus, um bald schon wieder etwas anderes anzustreben. Die Unruhe treibt dich an, weiter zu machen. Denn im Grunde suchst du nach der Ruhe. Nach der Klarheit. Nach dem Beständigen.


Doch was ist für DICH das Beständige?

Es muss etwas sein, was dir Sinn gibt. Tiefen Sinn, nicht mit dem Verstand zusammengeschustert.

Sinn für DICH, DEIN Leben, jeden Atemzug.


Es muss etwas sein, was dir Freude bereitet. Tiefe Freude. Nur weil du es tust. Nicht, weil es dies oder das bringt. Selbst wenn es völlig nutzlos wär würde es dich freuen, es zu tun!


Und es weckt deine Lust. Lust am ausprobieren, Lust am einlassen. Schlussendlich auch Lust, es zu tun. Aber pass auf - Lust ist nicht zielgerichtet. Lust ist eine Dynamik. Sie bringt in Bewegung. Wenn du keine Ausrichtung hast, geht die Lust entweder verloren oder sie entlädt sich in grosse Kraft, die dann ohne Ziel wieder dazu umgeleitet wird, dass du den kleinen Belohnungen verfällst. Den süssen Freuden des Augenblicks, die dich aber nur über die Sehnsucht hinwegtrösten. Anstatt zu entschlüsseln, wonach es dich sehnt.


Ein erfülltes, aus tiefem Sein heraus ausgerichtetes Leben und Erleben bedingt also, dass du dich vollständig auf dich einlässt. Dir selber auf die Schliche kommst. Deinen Ablenkungsmanöver genauso wie deinen Vertröstungen offen begegnest und dich entscheidest: will ich das wirklich?

Will ich mich zerstören oder will ich mir ganz gehören?


Dann trainiere deinen Willen. Wie einen Muskel: mache ihn fit. So dass er aushalten kann, und durchtragen. Übe ihn zu halten und zu lenken - wie den Wasserschlauch. Es braucht Fokus, Ruhe und die Erfahrung, dass du das KANNST.


Dann lenke ihn dahin, wo du tiefen Frieden und Erfüllung spürst. Lass ihn deine Lust und deine Freude vorwärts ziehen.


Du bist der Wagenlenker: du weisst wohin. Bleib offen und agil - dir selber und dem Leben gegenüber. So wird dein inneres Ziel deutlich werden.


Dahin.

Und nirgends sonst.